Die Traditionen, die in Marokko verbreitet sind, sind durch die berberische und arabische Kultur geprägt.
Die schönsten Traditionen in Marokko
Es bestehen viele Verbindungen zwischen Marokko und der restlichen arabischen Welt. Eine besonders enge Verknüpfung besteht hinsichtlich der Religionen und den überlieferten Traditionen, die sich weit über Marokko hinaus erstrecken. Als Tourist sollte man über die vorherrschenden Sitten und Bräuche informiert sein, damit Missverständnisse vermieden werden können.
Unterhaltung
Zu den seit Jahrhunderten überlieferten Traditionen Marokkos gehören die berberische Folklore und die Bauchtänze. Diese sind sehr beeindruckend und sorgen bei jedem Touristen für ein unvergessliches Erlebnis.
Ein Muss für jeden Reisenden ist auch die Tradition des Festmahl ähnlichen Abendessens, das in Marokko zelebriert wird. Dabei werden den Gästen viele kulinarische Spezialitäten der marokkanischen Küche serviert, bei denen für jeden Geschmack etwas dabei ist. Von den Gästen wird ein zurückhaltendes Benehmen in der heimischen Wohnung erwartet.
Islamische Landessitten
In islamischen Ländern sollte man außerhalb der Touristengebiete darauf achten, angemessene Kleidung zu tragen. Frauen in dezenter Kleidung werden auch eher respektiert, da leicht bekleidete Frauen auch als leicht zu haben angesehen werden. Miniröcke und tiefe Ausschnitte sollten deshalb vermieden werden.
Strandkleidung gehört in die Badezonen. Auch Männer sollten lange Hosen tragen. Kurzärmelige T-Shirts werden als Unterwäsche in Marokko angesehen. Zu empfehlen ist eine leichte Kleidung, bei der sowohl Arme als auch Beine bedeckt sind.
Moscheen und Medresen, in denen noch die Freitagspredigt gehalten wird, dürfen nicht von Nicht-Muslimen betreten werden. Wer eine Moschee besichtigen möchte, muss angemessene Kleidung tragen, Frauen sollten auch die Haare mit einem Tuch bedecken.
Auch vorislamische Glaubensvorstellungen wie die Furcht vor dem bösen Blick oder der Glaube an glücksbringende Symbole sind in Marokko weit verbreitet.
Feilschen
Auf den Märkten und in Geschäften zu feilschen gehört in Marokko zur Tradition. Die Verkäufer fordern zunächst maßlos überhöhte Preise. Als Richtlinie kann man davon ausgehen, dass die Ware etwa ein Drittel bis die Hälfte des genannten Preises wert ist. Deshalb sollte man die erste Preisforderung entsprechend weit unterbieten. Ein Feilschen ohne Kaufabsicht gilt allerdings als Beleidigung, Sie sollten also vermeiden, nur so zum Spaß zu feilschen.
Fotografieren
Wer Menschen in Marokko fotografieren möchte, sollte diese zunächst um Erlaubnis fragen. Viele Marokkaner haben Angst vor dem bösen Blick, der auch in der Linse der Kamera vermutet wird. Ein „Nein“ sollte deshalb auch akzeptiert werden.
Frauen in Marokko
Leicht bekleidete Frauen sind oftmals Belästigungen ausgesetzt. Diese bestehen normalerweise aus Blicken und Bemerkungen, physische Übergriffe sind nicht der Normalfall. Wer respektvoll behandelt werden will, sollte sich in puncto Kleidung den Landessitten anpassen.
Ramadan
Während des Ramadans sollten Sie in der Öffentlichkeit weder essen noch rauchen oder Alkohol konsumieren. Nach Einbruch der Dunkelheit ist der Genuss dann wieder erlaubt.
Alkohol
In islamischen Ländern ist der Genuss von Alkohol verpönt. Sie sollten nur dort trinken, wo ausgeschenkt wird. In der Öffentlichkeit, auf den Straßen und öffentlichen Plätzen, sollten Sie keinen Alkohol zu sich nehmen. Trunkenheit wird sehr negativ angesehen. Auch sollten Sie niemals einen Einheimischen zum Trinken einladen.
Henna-Malereien
Orientalisch-sinnlich wirken kunstvolle Hennamalereien auf Armen und Beinen. In Marokko ist die Bemalung den Frauen vorbehalten, die sich auf besonderen Festen, wie z.B. Hochzeiten, damit schmücken. Wenn Sie einen Mann mit einer Hennamalerei sehen, handelt es sich dabei mit Sicherheit um einen Touristen.
Wenn Sie sich mit einer solchen Malerei schmücken möchten, sollten Sie auf jeden Fall vorher den Preis aushandeln, sonst kann es vorkommen, dass astronomische Preise von Ihnen verlangt werden. Oft wird schwarzes Henna verwendet, wer dagegen allergisch ist, sollte sich nach dem braunen erkundigen, das wesentlich verträglicher ist.
Marokkanische Hochzeit
Eine marokkanische Hochzeit ist überaus beeindruckend. Die Familien geben viel Geld aus, um eine stilvolle Hochzeit zu feiern. Während der Verlobungszeit, die 6 Monate bis 2 Jahre dauert, schickt der Bräutigam seiner Auserwählten an Festtagen Geschenke wie Kleidung, Parfum und Schmuck. Die Hochzeitsfeierlichkeiten selbst dauern eine Woche. 5 Tage vor der Hochzeit wird das Zimmer der Braut mit einer Matratze, Decken und allem Notwendigen ausgestattet.
Am Tag der Hochzeit wird die Braut von der so genannten Negassa, einer weiblichen Angehörigen, gebadet. Danach wird sie geschminkt und Hände und Knöchel mit Hennamustern verziert. Ein prachtvolles weißes Hochzeitsgewand gehört ebenso zur Feier wie echter Goldschmuck für die Braut. Schließlich wird sie hinter einen Vorhang platziert, was den Übergang in ein neues Leben darstellen soll. Nach dieser Zeremonie beginnen die Feierlichkeiten.
Männer und Frauen feiern getrennt, lediglich dem Bräutigam ist es erlaubt, das Frauenzelt zu betreten. Abends wird die Braut auf einem runden Tisch unter viel Gejohle von den Hochzeitsbediensteten zu ihrer Kammer getragen, während weiter gefeiert wird. Dieses Ritual wird in den nächsten 7 Tagen wiederholt. Die Bediensteten der Braut halten sich hinter einer Leinwand im Zimmer auf, um für ihre Jungfräulichkeit zu bürgen und die Entjungferung zu bezeugen. Nach dieser Woche folgt ein zweites rituelles Bad für die Braut, danach verlassen die Hochzeitsbediensteten das Haus.
Normalerweise sucht der Brautvater den Partner aus. Eine Ausnahme bildet der Ort Ait Ameur bei Imichil. Hier gibt es einen Heiratsmarkt, auf dem Männer und Frauen ihren Partner selbst wählen können.