Der 350 km lange Gebirgszug Rif ist Teil des Atlas.
Die faszinierende Landschaft des Rif
Im Norden stößt das Rif, auch El Rif genannt, direkt ans Mittelmeer und bildet den Vorsprung auf afrikanischer Seite zur Straße von Gibraltar. Der Südteil des Rifs geht in den Tellatlas und den Mittleren Atlas über. Die Landschaft ist stark zerklüftet und nur dünn besiedelt. Der höchste Gipfel ist mit 2456 m der Jbel Tidiquin.
Die wichtigsten Städte im Rifgebirge
Die größte Stadt im Rif ist Chefchaouen, die Jahrhunderte lang als heilige Stadt galt und für Touristen nicht zugänglich war. Dies hat maßgeblich dazu beigetragen, dass die Bauten aus dem Mittelalter hier gut erhalten sind. Besonders sehenswert ist die große Moschee aus dem Jahr 1471. Heute ist Chefchaouen ein beliebtes touristisches Reiseziel mit vielen Restaurants, die traditionell zubereitete Gerichte aus der Region anbieten.
Manchmal werden die beiden Städte Tanger und Tétouan auch zur Rif-Region gezählt, obwohl sie eigentlich nicht mehr in dem Gebirgszug selbst liegen. Tanger hat inzwischen mehr als 700.000 Einwohner und entwickelt sich dank des Tourismus prächtig. In Tétouan befindet sich die Sommerresidenz des marokkanischen Königs. Die Stadt hat etwa 360.000 Einwohner und ist auch als „Die weiße Taube“ bekannt.
Die ruhige Hafenstadt El Jebha am Fuße des Rif ist vom mediterranen Klima des Mittelmeers geprägt. Der Name stammt aus dem Arabischen und bedeutet so viel wie „Stirn“, denn durch das umgebende Kettengebirge wirkt es, als ob El Jebha dessen Stirn wäre. Die Einwohner leben hauptsächlich von der Fischerei und dem Handel. Entlang der Küstenroute kann man die Stadt erreichen, jedoch sind die Straßen in einem schlechten Zustand. Dies hat aber den Vorteil, dass nur wenige Touristen hierher kommen und die Natur unberührt und sauber geblieben ist.
In der Gegend um El Jebha gibt es viele Naturstrände, die sauber und nicht überlaufen sind. Westlich der Stadt liegen leicht zu erreichende Strände, während im Osten malerische Buchten hinter den Bergen zu finden sind. Wer einen wirklich einsamen Strand sucht, sollte sich gen Osten wenden, auch wenn die Anreise etwas schwieriger ist. Sehenswert ist die Moschee von El Jebha. Das noch neue Gebäude strahlt von außen und innen in einem glänzenden Weiß.
Bevölkerung
Viele der im Rif beheimateten Menschen sind berberische Rifkabylen, die sich über Jahrhunderte hinweg selbst versorgten, indem sie Getreide und Gemüse anbauten. Nach der Kolonialzeit verbesserten sich die Transportwege, so dass die Bevölkerung ihre Ernte auch auf weiter entfernten Märkten verkaufen konnte. Das Rifgebirge ist außerdem für den Anbau von Hanfpflanzen bekannt. Die Ernte wird zu Haschisch verarbeitet und verkauft. Marokko ist der weltweit größte Exporteur von Haschisch. Die Plantagen liegen hauptsächlich in der Nähe von Ketama östlich der Stadt Chefchaouen.